Gesellschaftliche und technologische Bedrohungen rücken stärker in den Fokus der G20-Wirtschaftsführer

• Die wirtschaftliche Unsicherheit beschäftigt Wirtschaftsführer weltweit weiterhin am meisten
• Soziale Fragmentierung und technologische Bedrohungen – darunter Lücken in der sozialen Absicherung und Fehlinformationen – entwickeln sich zu erheblichen Risiken
• Eine branchenübergreifende Zusammenarbeit ist entscheidend, um die finanzielle Widerstandsfähigkeit zu stärken und diese komplexen Herausforderungen für Unternehmen und Gesellschaft zu bewältigen

Während sich die Wirtschaftsführer der G20¹ weiterhin besorgt über die möglichen Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs und der Inflation in naher Zukunft zeigen, werden vermehrt auch die Risiken im Zusammenhang mit unzureichenden öffentlichen Dienstleistungen und sozialer Absicherung, mangelnden wirtschaftlichen Möglichkeiten sowie Fehlinformationen und Desinformation als erhebliche Bedrohungen angesehen. Dies geht aus der Executive Opinion Survey 2025 hervor, die vom Weltwirtschaftsforum durchgeführt und heute von dessen strategischen Partnern veröffentlicht wurde – von Zurich Insurance Group (Zurich) Marsh McLennan.

Die diesjährige Umfrage zeigt deutlich: Kritische Bereiche wie die Altersvorsorge und die öffentliche Gesundheit sind nicht mehr nur staatliche Angelegenheiten, sondern stehen auch ganz oben auf der Agenda von Führungskräften. Es ist besorgniserregend, dass es in Europa heute weniger als drei Erwachsene im erwerbsfähigen Alter pro Rentner gibt und mehr als ein Drittel der EU-Bürger nicht genug für den Ruhestand spart. Diese Lücken gefährden sowohl das Wohlergehen der Arbeitnehmenden als auch die allgemeine soziale Stabilität. Es ist jetzt an der Zeit zu handeln. Durch eine branchenübergreifende Bündelung der Kräfte können wir dazu beitragen, die Menschen zu befähigen, finanzielle Widerstandsfähigkeit aufzubauen und eine bessere Zukunft für alle zu sichern.

Alison Martin, CEO EMEA & Bank Distribution, Zurich Insurance Group

Mit dem Vormarsch der KI ermöglicht die zunehmende Verbreitung von Fehlinformationen und Desinformation, dass böswillige Akteure ihre Aktivitäten ausweiten. Daher stehen die Herausforderungen, die sich durch die rasche Einführung der KI und den damit verbundenen Cyberbedrohungen ergeben, nun ganz oben auf der Agenda von Unternehmungsleitungen. Zudem haben wirtschaftliche und geopolitische Faktoren zwar kurzfristig die Aufmerksamkeit von den Verpflichtungen zum Wandel abgelenkt, Unternehmen müssen jedoch weiterhin ihre Umweltziele im Blick behalten, um mit dem Klimawandel verbundenen Risiken langfristig zu verringern.

Andrew George, President, Marsh Specialty

Die jährliche Umfrage zeigt die fünf grössten Risiken für die kommenden zwei Jahre, die von mehr als 11‘000 Führungskräften aus 116 Ländern identifiziert wurden. Sorgen bezüglich eines wirtschaftlichen Abschwungs dominiert weiterhin die von den G20-Wirtschaftsführern genannten Bedenken – sie führen die Liste zum dritten Mal in Folge an und belegen in sechs G20-Volkswirtschaften, darunter Grossbritannien und die USA, den ersten Platz.

Zum ersten Mal gehören technologische Bedrohungen im Zusammenhang mit Fehlinformationen und Desinformation zu den grössten Risiken für G20-Unternehmensführer und belegen den fünften Platz. Dies spiegelt wahrscheinlich die Befürchtung wider, dass die Fortschritte in der KI angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen den Informationskrieg anheizen, Wahlen und globale Märkte beeinflussen und kritische Infrastrukturen und die Cybersicherheit gefährden.

Soziale Risiken im Zusammenhang mit unzureichenden öffentlichen Dienstleistungen und sozialer Absicherung sowie mangelnden wirtschaftlichen Möglichkeiten oder Arbeitslosigkeit belegten den zweiten und dritten Platz, was die wachsende Besorgnis über die soziale Fragmentierung widerspiegelt. Die Inflation, die 2024 noch als das drittwichtigstes grösstes Risiko genannt wurde, liegt in diesem Jahr auf dem vierten Platz.

Extreme Wetterereignisse, die 2024 von den G20-Wirtschaftsführern als fünftgrösstes Risiko eingestuft wurden, sind in den diesjährigen Top Fünf nicht mehr vertreten.

Weitere Informationen
Die Executive Opinion Survey wird vom Centre for the New Economy and Society des Weltwirtschaftsforums durchgeführt. Zurich Insurance Group und Marsh McLennan sind strategische Partner des Weltwirtschaftsforums.

Weitere Einblicke zu den Ergebnissen der Executive Opinion Survey 2025

‘It’s time to invest in our greatest asset: people’, Alison Martin, CEO EMEA & Bank Distribution
‘Why building resilience means addressing the elephant in the room’, Peter Giger, Group Chief Risk Officer
‘Socioeconomic turbulence tops northern America’s risk agenda’

¹ Ohne China und Russland.